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Es gibt ein Recht auf saubere Umwelt

Ist es gerecht, wenn diejenigen, die mit wenig Geld auskommen müssen, stärker unter Lärm, Abgasen und fehlendem Grün zu leiden haben? Diese Frage ist in Berlin keine theoretische, denn hier gibt es in vielen Gebieten der Stadt einen starken Zusammenhang zwischen sozialer Benachteiligung und hoher Umweltbelastung.

Verkehrsinseln können nicht Parks und erst recht nicht Wildnis ersetzen.

Jeder Mensch hat ein Recht auf die Wohlfahrtswirkungen von Natur und Umwelt. Aber wie stellt man fest, ob eine hohe Umweltbelastung Hand in Hand mit sozialen Schwierigkeiten geht?

Berlins ist in 447 sogenannte Planungsräume aufgeteilte, also in viele kleine Einheiten unterhalb der Bezirksebene. Für diese Planungsräume werden regelmäßig Daten zur Sozialstruktur und zur Umweltsituation erhoben. Die Sozialstruktur beschreiben unter anderem Daten zur Arbeitslosigkeit und zu Transferbezug, zu den Umweltindikatoren gehören Lärmbelastung, verkehrsbedingte Luftbelastung, Bioklima (Hitze, Kälte, Luftfeuchtigkeit und Wind) und die Versorgung mit öffentlichem und privatem Grün. Legt man die Daten aus den Planungsräumen in einer Karte übereinander, so zeigt sich, dass etliche Gebiete mehrfach belastet sind, insbesondere Quartiere in Moabit, Wedding, Charlottenburg-Nord und Neukölln-Nord. 

Berlin ist Vorreiter

Positiv ist, dass der Berliner Senat sich – in Zusammenarbeit mit dem BUND und der Wissenschaft – erstmals für die Zusammenhänge von Umweltbelastung, sozialem und gesundheitlichem Status interessiert. Berlin spielt hier national und auch international eine Vorreiterrolle. Im nächsten Schritt müssen aber auch Schritte unternommen werden, um alle Berlinerinnen und Berliner Umweltgerechtigkeit widerfahren zu lassen. Auf Bezirksebene müssen koordinierte Modellprojekte zur Implementierung in Stadtentwicklungsprozesse gestartet werden – zumal hierfür Fördermittel zur Verfügung stehen. 

Soziales, Gesund und Umwelt gehören zusammen

Der BUND findet: Es gibt ein Recht auf Teilhabe an Natur und auf saubere Umwelt! Berlin muss deshalb die grünen Oasen in der Stadt dauerhaft sichern und das innerstädtische Grün aufwerten – und zwar so, dass gerade diejenigen, die bislang keinen nahen Zugang zur Stadtnatur haben, davon profitieren. Die Flächenplanung muss Schneisen für die Frischluftzufuhr berücksichtigen, damit die im Zuge des Klimawandels zu erwartenden Hitzeperioden auch für die Menschen in dichtbesiedelten Gebieten erträglich bleiben. Gleichzeitig müssen die Umweltbelastungen gesenkt werden: Tempolimits an vielbefahrenen Straßen helfen sowohl gegen Lärm als auch gegen Abgase. Um den Fluglärm zu reduzieren, fordert der BUND ein striktes Nachtflugverbot sowie deutlich höhere Start- und Landesgebühren.

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